Sportmedizinischer und Präventivmedizinischer Check-up

Die Aufgabe der Primärprävention liegt in der Förderung der Gesundheit, sie soll Krankheiten vermeiden.

Die Sekundärprävention dient der Früherkennung von Krankheiten, die Tertiärprävention der Rehabilitation, nachdem eine Krankheit bereits zu gesundheitlichen Problemen geführt hat.

Die Sportmedizin ist ein noch sehr junger Bereich der Medizin, mit einer immer raschen voranschreitenden Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Daten.

Vor wenigen Jahren noch hat die Medizin bei einer Vielzahl an Erkrankungen Ruhe und Schonung verordnet. Diese Empfehlungen haben sich jedoch in den letzten Jahren vollständig gewandelt und heute wissen wir, dass Bewegung und körperliches Training nicht nur in der Vermeidung von zahlreichen Zivilisationskrankheiten, sondern auch in der Rehabilitation ein sehr wirksames Medikament darstellt.

Bei Bluthochdruck, Hypercholesterinämie oder Diabetes, nach Herzerkrankungen und bei zahlreichen weiteren Erkrankungen ist körperliches Training eine wissenschaftlich anerkannte und empfohlene Therapieform. Auch diese Therapieform muss, wie jedes andere Medikament, richtig dosiert werden, damit die erwünschte Wirkung eintritt und keine Nebenwirkungen auftreten.

Kennen Sie die Nebenwirkungen von körperlichem Training? Es gibt keine! 

Soll körperliche Bewegung als Medikament oder zur Prävention bzw. Rehabilitation vor Erkrankungen dienen, muss sie auch in der richtigen Dosis und Dauer angewendet werden. 

Wie hoch ist aber die richtige Dosis, wie lange die richtige Dauer? 

„Die Dosis macht das Gift!“

Bei unserem Sportmedizinischen und Präventivmedizinischen Check-up ermitteln wir Ihr individuelles Risikoprofil, besprechen Ihre Vorbefunde, erstellen gemeinsam mit Ihnen ein individuell an Ihre Erkrankung oder Ihr Risiko angepasstes Bewegungs- bzw. Trainingskonzept und steigern Ihre Lebensqualität.

Die Untersuchung umfasst zwei Termine:

  • Im ersten Vorbesprechungstermin nehmen wir uns bereits viel Zeit für die Beurteilung Ihrer Vorbefunde, ein ausführliches Anamnesegespräch und zur Erstellung Ihres individuellen Risikoprofils.
  • Im zweiten Termin erfolgt eine Belastungsuntersuchung mit Bestimmung Ihrer Leistungsfähigkeit und Beurteilung Ihrer Belastbarkeit. Sie erhalten individuelle Trainingsempfehlungen, die in einem ausführlichen trainingstherapeutischen Abschlussgespräch eruiert werden.

Nach 12 Wochen empfehlen wir einen Recheck zur Verlaufskontrolle und Anpassung Ihres Trainingskonzepts.

Intensität 

Ich höre immer wieder Sätze für die richtige Intensitätssteigerung wie „Laufen ohne Schnaufen“, “ …so schnell, dass man sich noch gut unterhalten kann“, usw. Wie unsere Erfahrung zeigt, eine leider sehr ungenaue und zumeist falsche Methode die Intensität des Trainings zu kontrollieren. Die richtige Kontrolle der Intensität ist jedoch ganz einfach: Die eigene Herzfrequenz. Ihr Körper gibt Ihnen damit in jeder Sekunde Feedback über sein Befinden. Ist es draußen einmal wärmer oder haben Sie zu wenig Flüssigkeit getrunken, wird die Herzfrequenz höher sein als sonst, sind Sie ausgeruht und entspannt, wird sie niedriger sein. Sie können so ganz einfach die Intensität kontrollieren. Der erforderliche „Sollwert“ wird im Rahmen der Belastungsuntersuchung mit Hilfe eines Laktattests oder einer Spiroergometrie ermittelt. Sie werden überrascht sein, mit welcher vergleichsweise geringen Intensität bereits eine Wirkung erzielt werden kann. 

Anzahl der Trainingseinheiten

Es gibt ein Mindestmaß an Trainingseinheiten um in unserem Körper auch Veränderungen hervorrufen zu können. Einmal ist keinmal, zweimal ist aber schon ganz gut. Für medizinische Zwecke ist eine noch häufigere Bewegung empfehlenswert – die Dauer kann aber relativ kurz sein. Ab ca. 10-20min Belastung, mit einem Gesamtumfang von 150 Minuten pro Woche, erreichen Sie bereits eine positive Wirkung! Das Herz-Kreislaufsystem wird gestärkt, die Blutfettwerte und der Blutdruck verbessert, die Stimmung hebt sich, der Stress des Alltags wird reduziert. 

Genau diese Dosis-Wirkungs-Beziehung ist jedoch alleine oft nicht so einfach zu finden. Wir unterstützen Sie dabei gerne mit einem individuellen Trainingsplan, der auf Ihre Bedürfnisse und auf Ihr Zeitbudget abgestimmt wird. 

Bluthochdruck

Bei einem milden Bluthochdruck stehen laut der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft immer noch „Lebensstilmaßnahmen“ an erster Stelle des Therapieschemas. Das bedeutet zwar meist zu Beginn eine Veränderung des Alltags und der Lebensgewohnheiten, wird jedoch mit einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität belohnt.

Durch eine Gewichtsoptimierung, eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten und vor allem regelmäßiger Bewegung können Sie sehr viel erreichen! 

Die Wirkung von Blutdruckmedikamenten und Ausdauertraining ist eigentlich gar nicht so unterschiedlich: Es kommt zu einem Absinken des Gefäßtonus, zu einem Absinken des Sympathikotonus und durch eine vermehrte Durchblutung im Bereich der Muskulatur zu einer Erweiterung des Stromgebietes der Gefäße – was in weiterer Folge dann zu einem Absinken des Blutdruckes führt. 

Manchmal kann aber auch durch regelmäßiges Ausdauertraining und durch eine Gewichtsreduktion das Blutdruckmedikament nicht völlig ersetzt werden – eine Dosisreduktion und damit eine Verminderung der Nebenwirkungen des Medikaments kann aber nahe zu immer erreicht werden.

Zuckerkrankheit 

Der klassische „Altersdiabetes“ (Diabetes mellitus Typ II) wird bald seinen „umgangssprachlichen“ Namen verlieren müssen – es sind nämlich nicht mehr lediglich „alte“ Menschen, die an dieser Form des Diabetes leiden. Unsere Gesellschaft wird zwar immer älter, viele Erkrankungen treten aber immer früher auf. Es gibt bereits Kinder, die an „Altersdiabetes“ erkranken. Grund dafür ist die steigende Fehlernährung, die fehlende Bewegung und das daraus resultierende Übergewicht. Dieses führt mit der Zeit zu einer schlechteren „Wirkung“ des Insulins und damit zur steigenden „Insulinresistenz“. Dann muss mit Medikamenten die Wirkung und Ausschüttung dieses wichtigen Hormons erhöht werden, bis dann oft nur mehr die „Insulinersatztherapie“ mittels Spritze als Alternative bleibt. 

Durch regelmäßiges Ausdauertraining kommt es nicht nur zur Gewichtsreduktion, sondern es wird auch die Wirkung des Insulins am Muskel verbessert.

Auch nur ein leicht erhöhter Nüchternblutzucker, kann bereits ein Hinweis auf ein erhöhtes Diabetes Risiko erkennbar machen und sollte ernst genommen werden. Wird ein solcher Prädiabetes rechtzeitig erkannt, kann mit einer Lebensstilanpassung durch richtige Bewegung und ausgewogene Ernährung frühzeitig darauf reagiert werden und die Wahrscheinlichkeit, dass es bis zur „Zuckerkrankheit“ kommt kann deutlich reduziert werden. 

Störung des Fettstoffwechsels

Eine sehr häufige Erkrankung und ein in der Bevölkerung immer noch völlig unterschätztes Risiko ist die Störung des Fettstoffwechsels. Dies ist ein gravierender Risikofaktor für die Entstehung der Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), welche wiederum zum Schlaganfall und Herzinfarkt führen kann. 

Durch Ausdauertraining werden nicht nur die Gesamtwerte der Blutfette gesenkt, sondern auch das Verhältnis von „gutem Cholesterin“ (HDL-Cholesterin) zu „schlechtem Cholesterin“ (LDL-Cholesterin) zu Gunsten des Guten verbessert. Dies führt wiederum zu einer deutlichen Risikoreduktion für die Entstehung einer Arteriosklerose und damit für Herz-Kreislauferkrankungen oder Schlaganfall.

Alle diese oben genannten Risikofaktoren addieren sich nicht einfach, sondern potenzieren sich. Ein zusätzlicher Risikofaktor stellt Zigarettenrauch und eine bestehende familiäre Vorbelastung bzgl. Herz-Kreislauferkrankungen dar.

Es ist niemals zu spät, um mehr Bewegung in Ihr Leben zu bringen und etwas zu verändern!