Der Begriff „Podotherapie“ beschreibt ein Therapiekonzept, bei welchem durch das Tragen einer speziell für den einzelnen Patienten angefertigten Einlage, Muskelketten aktiviert (aktive Einlage) oder gehemmt werden können. Das bedeutet erschlaffte Muskeln sollen damit trainiert, verspannte gelockert werden.
Anders als bei orthopädischen Einlagen wird der Fuß nicht passiv gestützt, sondern die Fußmuskulatur wird durch kleine sensorische Reize an der Fußsohle mittels dünner Korkplättchen (2-3mm) stimuliert und die richtige Statik wiederhergestellt.
Eine podologische Einlage ist also nicht als Stütze für den Fuß, sondern als Trainingsgerät von den Zehen bis zum Kiefer zu sehen!
ZIEL:
Nach einem gewissen Zeitraum ohne Einlagen auszukommen
Wie verläuft eine Sohlenanpassung?
- Zuerst wird durch eine genaue Befunderhebung ermittelt ob der Patient eine auf- oder absteigende Läsionskette aufweist. Aufsteigende Kette bedeutet das Problem liegt in den Füßen (z.B. ein Knick-Senkfuß) und wirkt sich nach oben weiterlaufend negativ aus. Absteigendsteigend bedeutet das Problem liegt oberhalb des Fußes (z.B. eine Wirbelblockade) und wirkt sich nach unten hin, auf den Fuß negativ aus. Absteigende Ketten sollten, nach Möglichkeit, vor der Sohlenanpassung gelöst werden.
- Ganganalyse
- Fußabdrücke werden mittels Podographen (Art Stempelkissen) gemacht
- am Podoskop (einem Fußspiegel), werden die Fußbelastungspunkte und deren Verteilungsmuster dargestellt
Anhand der daraus resultierenden Informationen kann dann eine Einlage angepasst werden.
Bei welchen Beschwerden helfen Podologische Einlagen?
- Fußfehlstellungen (Knick-, Senk-,Spreiz-, Platt- oder Hohlfuß)
- Hallux-Valgus Fehlstellugen
- Knie- und Hüftschmerzen
- Fersenschmerzen
- Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule
- Verspannungen und Muskelschmerzen am gesamten Bewegungsapparat
- Gangunsicherheit und Gangstörungen
- Beckenschiefstand, Beinlängendifferenz, Beckenverwringung
- Auffälliges Gangbild
- Fehlhaltungen
- Verspannungsbedingten Kopfschmerzen
Die propriozeptive Einlage ersetzt keine Behandlung, bietet aber eine gute Unterstützung zur Therapie.
Bei zu gravierenden Fußfehlstellungen, Kindern unter dem 5. Lebensjahr und zur Sportausübung, wird die sogenannte fazilitierende Einlage angepasst, die eine sanfte Korrektur bewirkt und ein physiologisch richtiges Abrollen ermöglicht.
Die Einlagen eignen sich für Kinder ab dem 6. Lebensjahr und für Erwachsene bis ins hohe Alter.
Die Podotherapie und die Anfertigung der Sohlen sind bei den meisten österreichischen Kassen leider keine Kassenleistung. Einige Privat-Versicherungen haben jedoch podologische Einlagen in ihre Zusatzversicherungs-Pakete aufgenommen.