Die Beliebtheit des Trekking nimmt derzeit wieder ständig zu. Während Wandern als altmodisch und verstaubt galt – hat die Verwendung eines neuen Wortes „Trekking“, für ein und dieselbe Sache, zu einem Höhenflug dieses Outdoor Sports geführt. In der Kernbedeutung versteht man unter Trekking das Wandern über mehrere Tage, in unseren Breiten kann eine gute Trekkingtour auch nur einen Tag dauern.

Die Beliebtheit des Trekking liegt vor allem an zwei Dingen:
Primär wird das Tempo in dem wir als moderne Menschen leben entschleunigt. In entlegeneren Regionen funktioniert das Handy nicht mehr – in der Stille der Bergwelt hat man Zeit und Muse mit dem Trekking-Partner zu reden – oder man hängt einfach seinen Gedanken nach…. Es ist nicht wie beim Laufen, bei dem man sich ständig auf den Laufpfad konzentrieren muss und manchmal zu wenig von der Landschaft mitbekommt. Ganz im Gegenteil, beim Trekken kann man locker stehen bleiben, das Panorama genießen, Kühen oder anderen teilweise wild lebenden Tieren des Waldes zusehen, die Gedanken schweifen lassen… Es steht also der Erholungswert im Vordergrund.

Darüber hinaus ist es ein Sport / eine Freizeitaktivität für die ganze Familie, die sich bei zunehmender Erfahrung auch zum echten Bergsteigen und Klettern ausbauen lässt.

Es gibt beim Trekking nicht die vom Laufen oder Springen bekannte sogenannte Flugphase, statt dessen ist immer mindestens ein Fuß mit der Erde in Kontakt. So kommen Überlastungen der Muskeln, Bänder und Gelenke praktisch nicht vor. Durch die Bewegung werden die Wirbelkörper untereinander mobilisiert und somit Verspannungen, die Hauptursache für Rückenbeschwerden – gelöst. Wegen der guten Aktivierung der Schulter- und Nackenmuskulatur ist Trekking sehr gut für Menschen geeignet, die sehr viel Zeit im Büro und am Computer verbringen müssen.

Ich empfehle beim Trekking die Verwendung von Spezialstöcken, wie beim Nordic Walking. Das bewirkt einerseits ein sinnvolles Ganzkörpertraining, andererseits werden durch die Verwendung der Stöcke Hüft-, Knie- und Sprunggelenke entlastet, daher handelt es sich um eine sehr gelenksschonende Sportart.

Was viele Menschen beim Trekking vergessen, ist ein Auf- und Abwärmen. Aufwärmen und Dehnungsübungen sind nicht nur beim Laufen, sondern auch beim Trekking – bei jedem Sport von großer Bedeutung um Verletzungen zu vermeiden. Das Hauptziel des Aufwärmens ist die Vorbereitung des Körpers auf die kommende Belastung. Vor allem die Muskeln und die Gelenke (Fuß-, Knie-, Hüft- und Wirbelgelenke) sollten nicht abrupt einer Belastung unterzogen werden, sondern am besten in einem Aufwärmprogramm von mindestens zehn Minuten vorbereitet werden. Dadurch wird die Gewebstemperatur erhöht und die Dehnbarkeit von Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenkkapseln verbessert und das Bewegungsmaß erhöht. Faktoren wie Alter, Muskelkraft oder psychologische Gegebenheiten können die Gelenkfunktionen negativ beeinträchtigen. Durch das Aufwärmen beugt man Verletzungen vor, also: Bereiten Sie sich auf jedes Training vor. Beginnen Sie das Aufwärmprogramm, indem Sie zunächst etwa zehn Minuten in lockerem Tempo gehen, um den Kreislauf und damit die Durchblutung und Erwärmung der Muskulatur anzuregen. Dann machen Sie ein kurzes dynamisches Dehnprogramm, in dem Sie die Hauptmuskeln dehnen, anspannen und wieder dehnen. Auch kurze Krafthalteübungen mit einem Partner können als Vorbereitung auf die Trekking Tour genutzt werden.

AUSRÜSTUNG
Die Ausrüstung richtet sich nach der Jahreszeit, allerdings sollten eine Funktionsjacke und ein Pullover niemals in der Ausrüstung fehlen. Am besten deckt man sich beim Kauf der Ausrüstung in großen Sportgeschäften ein, die eigene Trekkingabteilungen – und eine entsprechende Beratung haben. Da erklärt man Ihnen den Vorteil einen Kniebundhose gegenüber einer langen Hose bzw. der speziellen Trekkinghosen, die Netzunterteile haben und damit nicht so leicht an den Beinen festkleben – genauso wie die Beschaffenheit des Rucksacks – oder die optimale Länge der Trekkingstöcke …

Also, was ist unbedingt erforderlich:

  • Trekkingschuhe: Sie sind das wichtigste beim Trekking – wenn sie nicht passen, dann ist es vorbei mit dem Vergnügen. Man sollte sich Zeit lassen beim Probieren – und unbedingt nachmittags erst das Geschäft aufsuchen, wenn die Füße durch die Belastung des Tages etwas grösser und dicker geworden sind (wie nach ein paar Stunden am Berg). Es ist ein verbreiteter Fehler am frühen Morgen ins Sportgeschäft zu gehen – weil da ja am wenigsten los ist… das stimmt zwar – aber die Füße sind noch nicht vom Tag gezeichnet. Der Schuh muss dem Fuß Halt geben und ihn schützen. Darum sollte er deutlich über den Knöchel hinaufreichen und einen festen Aufbau haben. Die Sohle sollte rutschfest und abriebbeständig sein. Je fester die Sohle, desto weniger drückt Geröll und Steine von unten auf die Fußsohle. Wichtig ist es auch beide Schuhe anzuprobieren und damit zehn Minuten im Sportgeschäft zu gehen (sie können bei dieser kleinen Wanderung ja diverse Trekkingjacken und andere wichtige Ausrüstungsgegenstände ansehen und ausprobieren. Wenn Sie zehn Minuten mit den Schuhen unterwegs sind, spüren Sie schon, ob es Nähte oder andere Stellen gibt, die drücken. Vor einer längeren Trekkingtour sollten Sie die Schuhe unbedingt eingehen. Also mehrere kleine Touren mit den neuen Schuhen machen – oder sie überhaupt ins Büro anziehen (kommt sehr gut – außer zu Anzug und Krawatte)
  • Rucksack: mit reichlich Außen- und Innenfächern; Rucksäcke sollte man lieber zu groß, als zu klein kaufen. Wenn man erst mal gezwungen ist, alles Mögliche draußen dranzubinden, dann lässt sich das Gewicht kaum noch optimal verteilen. Ein Hüftgurt ist einer der wichtigsten Teile am Rucksack und sollte als erstes adjustiert werden, dann erst kommen alle anderen Einstellungen. Bei unsicherem Wetter empfiehlt sich ein Regenüberzug für den Rucksack. Beim Packen gilt, dass der Schwerpunkt nach oben und zum Körper verlagert werden sollte. Schwere Gegenstände sollten also eher ganz nach oben kommen.
  • Wasserflasche, Proviant (Müsliriegel)
  • Strümpfe (Funktionssocken – Tipp von Dr. Gäbler: „Ich persönlich habe am liebsten Laufsocken an – und darüber dünne Wollsocken“)
  • Hose (lang/kurz), Unterwäsche (aus Microfasern – die Microfasern nehmen keine Feuchtigkeit auf, sondern leiten diese sofort vom Körper weg in die darüberliegende Kleidung. Man fühlt sich dadurch auch beim Schwitzen immer relativ trocken und bleibt entsprechend warm)
  • Hemden (am besten Microfaser-Hemden sind beim Trekken super, weil sehr vielseitig: man kann das Hemd auf- und zuknöpfen, die Ärmel rauf – und wieder runterkrempeln, die Microfasern leiten die Feuchtigkeit von der Unterwäsche sofort nach außen weiter), Pullover, Funktionsjacke (wasserdicht und atmungsaktiv), Halstuch, Hut (Ein guter Hut ist Regenschutz und Sonnenschutz in einem)
  • Buff: Das ist ein vielseitig einsetzbarer Microfaserschlauch ohne Naht in unterschiedlichsten Designs. Der Buff hält die Körperwärme und sorgt für den optimalen Temperaturausgleich. Bei hohen Temperaturen (außen/innen) dagegen transportiert das Buff-Tuch die überschüssige Feuchtigkeit/Wärme nach draußen. Man kann es als Mütze, Halstuch und Sturmhaube benutzen. Er trocknet schnell und ist sehr praktisch.
  • Mütze und Handschuhe: bei kaltem Wetter, Regenschutz (hier empfiehlt sich ein Poncho)…

Bei der Kleidung gilt das Zwiebelprinzip: besser mehrere dünne Schickten, die atmungsaktiv und isolierend wirken, als wenige dicke Kleidungsschichten. Mit mehreren dünnen Schichten kann auf unterschiedliche Wettersituationen auch besser eingehen – und die dünnen Schichten haben meist weniger Gewicht, als die dicken Kleider. Weiters empfehlen wir vor allem bei der Unterkleidung moderne Funktionswäsche aus unterschiedlichen Kunststoffen. Kleidung aus diesen Materialien ist atmungsaktiver, hält besser warm – und trocknet leichter als Kleidung aus Baumwolle und Wolle.

  • Trekkingstöcke: am sinnvollsten sind Teleskopstöcke – diese können für den Aufstieg im steilen Gelände kurz und für den Abstieg länger gestellt werden. Beim Abstieg entlasten sie die Beine und damit die Kniegelenke. Mit Trekkingstöcken können Sie bis zu 50% der Gewichtsbelastung, die auf Ihre Kniegelenke einwirkt reduzieren, dies ist besonders für Menschen mit Knieproblemen ausgesprochen wichtig – aber auch Menschen mit Wirbelsäulenproblemen profitieren enorm. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass sie helfen an schwierigen Stellen das Gleichgewicht zu halten und sie sind enorm hilfreich, wenn man mit einem schweren Rucksack unterwegs ist. Allerdings sollte man das Gehen mit Trekkingstöcken üben, da manche Menschen anfangs mit der Koordination der Stöcke ziemliche Probleme haben und mit den Stöcken mehr stolpern als ohne. Vorsicht bei Teleskopstöcken: Man verlässt sich sehr auf diese Hilfe – und wenn die Stöcke plötzlich zusammenrutschen kann es zu schweren Stürzen kommen.
  • Kletter- bzw. Eisausrüstung: für die Extremen

Bei längeren Trekkingtouren sollte man folgendes nicht vergessen:

  • Turnschuhe bzw. Sandalen (für den Hüttenabend),
  • Bargeld, Ersatzunterwäsche, Handtuch, Zahnputzzeug, Toilettpapier, Isomatte, Schlafsack, Taschenmesser, ein gutes Buch
  • Optional: Fotoapparat, Kartenmaterial, Kompass, Fernglas