Im Rahmen einer Ergometrie wird ihr Herz-Kreislaufsystem und ihr Blutdruck unter Belastung getestet und ihre maximale Leistungsfähigkeit und ihre maximale Herzfrequenz bestimmt.
Die Ergometrie wird in Europa zumeist auf einem Radergometer, in den USA zumeist auf dem Laufband durchgeführt und hat den Sinn, die Funktion des Herzens und des Kreislaufsystems unter Belastung zu untersuchen. Es können dabei mögliche Rhythmusstörungen oder Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, sowie Auffälligkeiten im Blutdruckverhalten unter Belastung erkannt werden.
Wie läuft eine Ergometrie ab?
Die Untersuchung beginnt mit einem ausführlichen Beratungsgespräch mit einem unserer Mediziner:innen. Dabei werden bereits bestehende Beschwerden und die Gründe der Untersuchung, sowie mögliche Vorbefunde und Laborbefunde im Detail besprochen. Es folgt eine Voruntersuchung mit Ruhe-EKG, Abhören der Herz- und Lungengeräusche (Kardiopulmonaler Status), bevor die eigentliche Ergometrie startet.
Die Ergometrie erfolgt zumeist am Radergometer, kann bei spezieller Fragestellung aber auch am Laufband durchgeführt werden. Bitte bringen sie entsprechende Sportkleidung und Sportschuhe mit, sie werden bei der Untersuchung ins Schwitzen kommen. Frauen sollten bei der Untersuchung einen Sport-BH tragen, damit wir die EKG-Elektroden entsprechend anbringen können. Männer sollten die Brustbehaarung deutlich kürzen oder im Idealfall komplett rasieren.
Die Untersuchung selbst beginnt mit einem Aufwärmen mit wenig Belastung. Sie fahren dann mit einer möglichst konstanten Trittfrequenz und der Widerstand am Pedal bzw. die Geschwindigkeit am Laufband nimmt kontinuierlich alle paar Minuten zu. Es wird ihre Herzfunktion über ein EKG-System abgeleitet und der Blutdruck bestimmt – eine Ergometrie wird bei uns durchgehend von unseren Mediziner:innen überwacht.
Insgesamt dauert die Belastung ca. 8-12 Minuten, planen Sie jedoch bitte eine Stunde für den Termin bei uns ein. Wir nehmen uns viel Zeit, um ihre Beschwerden und Anliegen zu besprechen. Im Anschluss der Untersuchung können sie eine erholsame Dusche genießen.
Entscheidend für die Aussagekraft einer Ergometrie über die Belastbarkeit ihres Körpers ist, dass sie auch bis zur körperlichen Ausbelastung durchgeführt wird und keinesfalls bei einer nach einer Formel berechneten maximalen Herzfrequenz (220-Lebensalter) abgebrochen wird.
Warum muss eine Ergometrie immer bis zur vollen Ausbelastung durchgeführt werden?
Der Herzmuskel versorgt sich selbst durch die Coronararterien (Herzkranzgefäße) mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen. In der Systole, wenn sich das Herz kontrahiert (zusammenzieht), kann nur wenig Blut durch die Herzkrankgefäße fließen. Erst in der Diastole, der Entspannungsphase des Herzmuskels, ist eine Blutversorgung möglich. Je schneller der Herzmuskel pumpt und je höher die Herzfrequenz ist, desto kürzer ist der Zeitraum, in dem der Herzmuskel entspannt ist und entsprechend mit Blut versorgt wird. Die Dauer der Diastole nimmt ab.
Aus diesem Grund zeigen sich Veränderungen an der Coronarien (Herzkranzgefäßen) oft erst bei sehr hoher körperlicher Belastung und hoher Herzfrequenz.
Bei einer Ergometrie gibt es für die maximal zu erreichende Leistungsfähigkeit, je nach Alter, Größe und Gewicht ermittelte Referenzwerte für die Normalbevölkerung, die sogenannte „altersentsprechende Norm“. Diese Norm stellt lediglich einen Durchschnittswert des Normkollektivs dar und sollte keinesfalls als absolutes Abbruchkriterium einer Ergometrie gesehen werden. Es ist vielmehr ein Mindestziel, dass es zu erreichen gilt. Menschen, die aktiv leben oder Sport betreiben, sind zumeist deutlich leistungsfähiger als die Normalbevölkerung. Auch eine höhere maximale Herzfrequenz unter Belastung als die errechnete Normvorgabe stellt primär keine Pathologie dar.
Was sagt die maximale Leistungsfähigkeit eines Menschen über die Gesundheit aus?
Als hilfreiche Orientierung wird bei Männern eine maximale Leistungsfähigkeit von 3 Watt/kg Körpergewicht (minus 10% für jede Lebensdekade ab dem 30.Lebensjahr) und bei Frauen 2,5 Watt/kg Körpergewicht (minus 8% für jede Lebensdekade ab dem 30.Lebensjahr) als gut trainiert beurteilt. Eine Leistung von 2 Watt/kg gilt als nicht trainiert und eine Leistung unter 1 Watt/kg Körpergewicht wird als massiver Fitnessmangel beurteilt.
Eine Ergometrie muss stets bis zur vollen möglich Ausbelastung durchgeführt werden, sollten keine der durch die kardiologischen Gesellschaften definieren Abbruchkriterien erreicht werden. Nur so können mögliche Durchblutungsstörungen, die oft erst bei höherer Belastung auftreten, erkannt werden.
Eine Ergometrie (auch im Rahmen einer sportmedizinischen Leistungsdiagnostik) sollte stets in Anwesenheit einer Ärztin bzw. einer Arztes durchgeführt werden, um bei möglichen Problemen sofort reagieren zu können.
Eine Ergometrie kann auch mit einer Untersuchung der Lungenfunktion unter Belastung kombiniert werden. Bei der sogenannten Spiroergometrie werden noch weitere Stoffwechselparameter mitbestimmt und es können noch detailliertere Aussagen zur Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit getroffen werden.
Warum wird eine Ergometrie durchgeführt?
Gründe für eine Ergometrie können vielfältig sein:
- Schmerzen im Brustbereich (Stenokardien)
- Leistungseinbruch unter Belastung
- Beurteilung von Herzklappenerkrankungen
- Probleme mit der Atmung unter körperlicher Anstrengung (Belastungsdyspnoe)
- Herzrhythmusstörungen in Ruhe und unter körperlicher Belastung
- Abklärung des Blutdruckverhaltens unter Belastung
Freigabe für sportliche Wettkämpfe oder bestimmte Berufsausbildungen
(Siehe Sporttauglichkeitsuntersuchung)
Was kostet eine Ergometrie?
Eine Ergometrie kostet bei uns €220,- und beinhaltet neben den oben beschriebenen Punkten auch eine Laboranalyse wichtiger präventivmedizinischer Parameter.
Wie kann ich einen Termin vereinbaren?
Zur Terminkoordination kontaktieren sie bitte unser Office unter:
Telefon: +43 1 2280028
Mail: office@sportordination.com
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